Wenn ein Projektteam vor Ort zusammenarbeitet, so kann die Projektbearbeitungsdauer halbiert werden. Es soll keine unnötige Zeit in Lösungsaufbereitungen und Darstellungen investiert werden für Fragestellungen, die im Fachgespräch oder prinzipiell geklärt und eingegrenzt werden können. Viele Fragen lassen sich im Team, mit der Mitwirkung der Fachverantwortlichen, in weniger als 5 Minuten beantworten. Was länger dauert, soll als Aufgabe ausserhalb des Workshops in Betracht gezogen werden. Die Arbeit soll deshalb in Arbeitssitzungen organisiert werden, in welchen ein gemeinsames Tagesergebnis und für jeden Fachbereich ein Tagesergebnis erarbeitet wird. Die Tagesagenda steht entsprechend allen Fachbereichen offen und die Tagesziele werden zum Auftakt abgestimmt. Die Ausführungsverantwortlichen und Auftraggeber müssen bei diesen Arbeitssitzungen als Berater oder Entscheidungsträger anwesend sein und mitwirken. Zusammenarbeit ist der Schlüssel zum Erfolg.
Die Zusammenarbeitsillusion bedeutet: Mannschaftssportarten funktionieren nur, wenn alle Rollen auf dem Platz besetzt sind und sich alle engagieren. Planungs- und Bauprojektteams behaupten sie arbeiten zusammen. Das Gegenteil ist der Fall. Die verschiedenen Fachbereiche arbeiten tage- und wochenlang in der eigenen Umgebung, vielleicht ab und zu eine im Team nicht reflektierte bilaterale Absprache und treffen sich dann, allenfalls nach 3 Wochen zur Koordination, wo die meisten Teilnehmenden über lange Zeit, wenn überhaupt nur Zuhörer sind. So wird unendlich viel Arbeit geleistet und Standzeit beansprucht, die im Rahmen der Koordination mit gegenteiligen Auffassungen oder ungenügenden Lösungen vernichtet wird. In der Folge arbeiten die Teilnehmenden in den Wochen bis zum nächsten Koordinationstermin an allen anderen Projekten und Aufgaben, da ja erst in 3 Wochen wieder ein Koordinationstermin angesagt ist und solange keine Dringlichkeit gegeben ist, werden andere Kunden mit dringenden Bedürfnissen bedient oder es wird abgewartet, bis sich eine tragfähige Lösung als Basis für den eigenen optimierten Einsatz etabliert hat. Das sind die Auswirkungen der Interessensgegensatzverträge.
In der Konzeptphase sollen mit Bauherrschaft oder Nutzern primär die Räume, die Raumdisposition und Raumbeziehungen besprochen werden aber dies besser in vielen Varianten und kurzer Zeit. In dieser Phase genügen für alle Bedürfnisse Räume und Raumanforderungen (dazu gehören auch Bauphysik und Brandschutz). In der nächsten Phase geht es um die Systeme. Mit der Systementwicklung und Materialisierung (Tragsystem, Fassadensystem, gebäudetechnische Systeme) klärt sich auch, wer die Fertigungsmodelle am besten erstellt.
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Team zur gleichen Zeit am gleichen Ort arbeitet, mindestens phasenweise und halbieren Sie die Planungszeit.